Mobilität für alle
Mobilität umfasst für mich alle Arten der Fortbewegung: Radfahren und zu FußGehen, ÖPNV, Lieferverkehr und motorisierten Individualverkehr (MIV, sprich: Auto), aber auch Scooting und Inline Skating.
In Berlin sind wir eigentlich in einer guten Situation:
- Das ÖPNV-Netz ist mit U- und S-Bahn gut ausgebaut. Es wird effizient ergänzt von Tram und Bus. Trotzdem müssen Lücken geschlossen und das Netz der wachsenden Stadt angepasst werden.
- Auf 1000 Einwohner Berlins kamen 2017 und 2018 nur etwa 326 Pkw. Damit liegt unsere Stadt bundes- und europaweit im unteren Drittel.
- Der Modalsplit, also die Nutzung verschiedener Fortbewegungsmittel, weist für 2018 26% MIV und 25% ÖPNV aus, 18% Radverkehr und 30% Fußverkehr. Zum Vergleich: Hamburg und Stuttgart haben einen Anteil von ca. 40% MIV.
- - Berlin hat als erstes Bundesland ein Mobilitätsgesetz erlassen, Ergänzungen zum Fuß- und Lieferverkehr inkl. Güterverkehr sind in Arbeit (Stand Sommer 2020).
Mobilität in Zukunft
Aber Berlin wächst und irgendwann werden auch wieder mehr Wohnungen gebaut werden. Damit stellt sich die Frage nach der Mobilität der Bevölkerung neu. Der Bau von Tiefgaragen kann nicht die einzige Antwort sein.Der ÖPNV und die Radinfrastruktur müssen neu gedacht werden, um die Straßen zu entlasten und die Berliner Luft zu verbessern.
Mobilität darf keine Frage des Geldbeutels sein. Die Bewohner*innen der Neubaugebiete am Stadtrand müssen mit dem ÖPNV genauso schnell in die Innenstadt fahren können wie mit dem Pkw. Mein Ziel ist nicht, Berlin komplett autofrei zu machen. Es gibt immer wieder Situationen, in denen Fahrrad oder ÖPNV nicht zumutbar oder sogar gefährlich wären. Das müssen wir akzeptieren. Aber Berlin kann den ÖPNV und die Rad- und Fußwege attraktiver machen, um mehr Menschen vom Auto abzubringen.
Berlin als internationaler Verkehrsknoten
Berlin ist ein Verkehrsknotenpunkt Europas. Mehrere europäische Bahnstrecken führen durch unsere Stadt. Durch schnellere Verbindungen für den Güter- und Personenverkehr wird die Wirtschaft gestärkt. Doch bei der europäischen Verkehrswende steht Deutschland leider nicht an erster Stelle. Hier könnte die Berliner Landespolitik aktiv werden und z. B. Verkehrsprojekte durch städteübergreifende Partnerschaften fördern.