Mein Fahrradweg der Woche: Innsbrucker Platz

Mein Fahrradweg der Woche ist leider nicht sofort als Fahrradweg zu erkennen. Der Fahrradweg führt aus der Innsbrucker Straße über den Gehweg zur Kreuzung Innsbrucker Platz. Eigentlich eine sehr gute Idee, es ist das letzte Stück einer schon sehr lange bestehenden, sehr weiten Fahrradroute durch den Bezirk. Die Fahrradroute fängt am Wittenbergplatz beim KaDeWe an und führt in Nord-Süd-Richtung durch das Bayerischer Viertel, über den Innsbrucker Platz und weiter nach Steglitz.

Der Innsbrucker Platz wurde beim Bau Stadtautobahn umgestaltet und die Auf- und Abfahrten in den Platz integriert. Die Innsbrucker Straße wurde zur Sackgasse, nur der Fahrradverkehr kann noch direkt in die Kreuzung einbiegen. Hierfür ist ein Zwei-Richtungs-Radweg angedeutet, der senkrecht auf die Kreuzung trifft.

Von links nach rechts:

Einfahrt zum gepflasterten Fahrradweg, Gehweg / Radweg Situation, Kreuzungseinmündung

Am Innsbrucker Platz gibt es noch einige wenige Geschäfte, die das öffentliche Straßenland nutzen (wie alle Cafes & Kneipen), es gibt noch eine Art Terrasse zur räumlichen Gestaltung des Platzes und insgesamt zuwenig Raum für Fußgänger*innen, Radverkehr und Gewerbe. Ideal ist das nicht, aber es passt schon irgendwie.

Viel gefährlicher ist es dann an der Kreuzung. Ich fahre da weder mit Auto noch mit Fahrrad gerne entlang. Aus der Hauptstraße gibt es einen mittlerweile rot markierten Radweg, der nach rechts abbiegt in die Wexstraße und geradeaus die Hauptstraße weiterführt. Der Radweg aus der Innsbrucker Straße führt in einem 45 Grad Winkel dazu auf die Kreuzung. Dieser Winkel ist fast genauso gefährlich wie ein Toter-Winkel, weil Autofahrer aus dieser Richtung keine Radfahrer gewohnt sind! Wenn ich mit dem Auto dort abbiege, muss ich mich regelmäßig daran erinnern, dass ich nach dem Radverkehr neben mir gucke, dem Radverkehr aus der Innsbrucker Straße und den Fußgängern. Mit dem Rad versuche ich mich immer so hinzustellen, dass ich vom abbiegenden Autoverkehr gesehen werde. Zusätzliches Problem ist dann auch die Ampelschaltung: Es gibt keine für den Radverkehr in dieser Situation! Die Fußverkehrsampel ist keine gemeinsame. Die Aufstellfläche (die es eigentlich gar nicht gibt) ist räumlich vor der Ampel in der Hauptstraße.

Stand Juli 2020: Soweit ich weiss, zählt diese Kreuzung auch als Unfallschwerpunkt (die Liste der berliner Unfallschwerpunkte ist im Moment nicht einsehbar und auch telefonisch nicht abfragbar). Eigentlich müsste die Kreuzung umgestaltet werden, auch in anderen Fahrtrichtungen ist sie für den Radverkehr nicht sehr sicher. In einer der letzten Sitzungen des bezirklichen FahrRats deutete die Stadträtin an, dass es Pläne gebe, den Innsbrucker Platz zu einem Kreisverkehr umzugestalten. Diese Pläne seien aber verschoben, im Moment werden mehrere andere Projekte bearbeitet. Meine Konsequenz ist, dass ich die Kreuzung meide, wenn irgend möglich, oder nur an Sonn- und Feiertagen befahre, wenn die Straßen leerer sind. Es gibt zum Glück noch andere Nord-Süd-Nebenrouten, die durch den Bezirk führen.

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