Mein Fahrradweg der Woche: An der Apostelkirche

Mein Fahrradweg der Woche ist ein kleiner Umweg und führt über zwei Gehwege, Zietenstraße / Nollendorfstraße und der Vorplatz der Zwölf Apostel Kirche. Beide Abschnitte sind gemeinsam genutzt von Fuß- und Radverkehr. Ich nutze diesen kleinen Umweg, um den Nollendorfplatz zu umfahren, wo ich keinen sicheren, legalen Weg kenne, um von der südwestlichen Ecke bzw. Motzstraße in die Else-Lasker-Schüler-Straße am nordwestlichen Ende zu kommen. Also fahre ich einen kleinen Umweg, die Winterfeldtstraße eine Ecke weiter bis zur Zietenstraße, über die Bülowstraße und über den Vorplatz der Zwölf Apostel Kirche.

Man sieht das Verkehrsschild etwas schlecht hinter den Blättern, aber es ist da und weist den Bereich als gemeinsam genutzt aus. Die Zietenstraße führt hier über den verkehrsberuhigten Teil der Nollendorfstraße. In der Mitte steht  auch wieder ein kleines Bäumchen, nachdem es einen unbeabsichtigten Zusammenstoß zwischen dem vorherigen und einem Müllfahrzeug gab.

Die Querung wird von sehr vielen Fahrradfahrer*innen genutzt, nicht immer mit Schrittgeschwindigkeit. Die Bordsteine sind fast ebenerdig abgesenkt, so dass der Radverkehr kein wirkliches Hindernis hat. Als Fahrradfahrerin finde ich das in Ordnung, als Fußgängerin find' ich das nicht so toll. Im Vergleich von Fußverkehr zu Radverkehr zieht der Fußverkehr häufig den kürzeren. Deswegen bremse ich an dieser Stelle immer ab und vergewissere mich, dass ich keinem Fußgänger, keiner Fußgängerin in die Quere komme.

Über die Bülowstraße hinweg ist mein nächstes Ziel der Vorplatz der Zwölf Apostel Kirche, hier in zwei Blickrichtungen, sozusagen Hinweg und Rückweg.

Die Bordsteine sind hier nicht abgesenkt. Die Bordsteine sind zwar nicht so sehr hoch, aber ich bremse automatisch etwas ab. Auf meinem "Hinweg", wenn ich von Süden auf den Vorplatz komme, ist dort kein Verkehrsschild, was den gemeinsamen Bereich ausweist. Wenn ich von Norden komme, gibt es zwei unauffällige Verkehrsschilder. Eines direkt an der Fußgängerampel, "Fahrräder frei" und im Hintergrund ein blaues, "gemeinsam genutzter Bereich".

Ich nutze diese Route sehr häufig und erlebe ein rücksichtsvolles Miteinander, obwohl morgens sehr viele Fahrradfahrer*innen kreuzen. Vielleicht ist es ja eine gute Idee, nicht überall die Bordsteine zu senken.

Eins noch: Jedesmal, wenn Fußwege als gemeinsam genutzte Fuß-/ Radwege ausgewiesen werden, wird gefragt, warum kein Radweg markiert wird. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Ein Radweg unterliegt der Räumpflicht, d.h. der zuständige Bezirk muss dafür sorgen, dass der Schnee geräumt wird. Ein markierter Radweg könnte zu zusätzlichen Konflikten führen und eigentlich müsste eine haptische Markierung umgesetzt werden, als Blinden- und Sehbehindertenhilfe. Es gibt sicherlich noch weitere Gründe, insgesamt ist es einfacher, ein Schild aufzustellen und den Rest den Nutzern zu überlassen.

Ich persönlich bin hin-und hergerissen. Eigentlich bin ich davon überzeugt, dass wir alle erwachsen, rücksichtsvoll und vernünftig sind. In der Realität erlebe ich andere Fahrradfahrer*innen. Wir können aber nicht jedes kleine Detail regeln, womit ich wieder bei meiner Anfangsannahme bin.

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